Lokales Unternehmertum

Woran denken Sie beim Begriff „erfolgreiche Unternehmer“? Vermutlich fällt Ihnen zuerst das Stichwort „USA“ ein, das Land mit den meisten Millionären der Welt. Danach denken Sie an Namen wie Warren Buffet, Steve Jobs oder Bill Gates. Beim dritten Gedanken stossen Sie vielleicht bereits auf die Schweiz. In Tat und Wahrheit sind in der Schweiz zahlreiche sehr erfolgreiche Unternehmer tätig. Dabei kann die Suche nach erfolgreichem Unternehmertum sogar von äusserst kurzer Dauer sein. Nur wenige Minuten von meinem Wohnort entfernt, befindet sich die Heimat von 2 Top-Unternehmen. Trubschachen, das kleine und unscheinbare Dorf im Emmental, beherbergt gleich zwei internationaltätige Unternehmen. Zum einen die Seilerei Jakob, deren Chef Peter Jakob zusätzlich beim regionalen Eishockeyclub SCL Tigers als Präsident engagiert ist. Andererseits die Biscuitfabrik Kambly SA, rund um den Inhaber und Verwaltungsratspräsidenten Oscar A. Kambly.

 

Die lokalen Unternehmen aus dem Emmental können zwar finanziell (Kamblys Jahresumsatz betrug 2007 164 Millionen CHF) nicht mit den ganz Grossen (Beispielsweise Warren Buffets Berkshire Hathaway mit einem Jahresumsatz von 136 Milliarden USD) mithalten, aber die Reichweite und Grösse der lokalen Unternehmen wird dennoch häufig unterschätzt. Kambly Biscuits sind heute in über 50 Ländern, auf allen 5 Kontinenten der Welt erhältlich.

 

Die Erfolgsgeschichte begann 1910 mit der Gründung durch Oscar R. Kambly. Durch die Übernahme des Geschäftes seines ehemaligen Lehrmeisters wurde der Grundstein gelegt. Die erste von 3 Phasen wurde somit abgeschlossen, der Name Kambly erlangte lokale Bekanntheit. Als 1953 Oscar J. Kambly die Unternehmensleitung übernahm, wurden viele Neuerungen eingeführt. Aufgrund technologischer Fortschritte wurde nun die Vereinigung von industrieller Fertigung (aus England) und feinster Confiseriekunst (aus der Schweiz) möglich. Unter Oscar J. Kambly wurde die zweite Phase, die nationale Bekanntheit, erreicht. Seit 1983 wird das Unternehmen von Oscar A. Kambly geführt. Dieser richtete die lokale Biscuitfabrik international aus und förderte den Export. Somit wurde die dritte und letzte Phase vollendet, der Name Kambly erfreute sich weltweiter Bekanntheit. Obwohl alle drei Phasen erfolgreich abgeschlossen wurden, ruht sich das Management nicht auf den bisherigen Erfolgen aus. Das finanzielle Wachstum stellt das nächste Ziel dar. Dabei sollen vor allem der Umsatz und der Wert des Unternehmens wachsen.

 

Dieses Beispiel soll Ihnen aufzeigen, wie nah uns die grossen Unternehmer doch sein können. Wir müssen nicht immer zu Buffet, Gates und Jobs hinaufschauen, denn von Jakob und Kambly können wir genauso viel lernen, dazu darf sogar mit der Chance auf ein persönliches Treffen mit den grossen Unternehmern geliebäugelt werden.

 

Quellen: http://www.kambly.ch & http://de.wikipedia.org/wiki/Kambly_SA

 

Hinweis: Während meiner Sommerferien arbeitete ich für 7 Wochen in der Teigmacherei der Kambly SA. Ich erhielt dadurch einen Einblick in das Unternehmen und einige Prozesse, die darin ablaufen. Die äusserst positiven Eindrücke meines Arbeitseinsatzes veranlassten mich zum Verfassen dieses Blogartikels.

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