Die Bevölkerung in den krisengebeutelten Ländern hat die Nase gestrichen voll von den elend langen Sparprogrammen, der steigenden Arbeitslosigkeit und den höheren Steuern. Die Wahlen von vergangenem Sonntag unterstrichen dieses Statement deutlich. Ganz besonders in Frankreich und Griechenland fand ein Linksrutsch statt, deren neue politische Programme eine Ausgabenerhöhung anstreben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Auf lange Sicht halte ich diese Entwicklung für problematisch. Wenn ein Staat über seinen Verhältnissen gelebt und zu viel Geld ausgegeben hat, muss er früher oder später die Quittung dafür erhalten. Eine Anhäufung weiterer Ausgaben, um aus diesem Strudel zu entkommen, könnte der falsche Lösungsansatz sein. Wer mehr ausgibt als er hat, gerät im Normalfall immer tiefer in den Schuldenstrudel. Dass es auch anders geht hat Estland eindrücklich bewiesen. In der SF Sendung ECO von vergangenem Montag wurden die Staatsfinanzen des östlichen EU-Mitgliedslandes genauer betrachtet. In der Krise hat Estland dem eigenen Haushalt, wie auch der Bevölkerung, rigorose Sparmassnahmen verordnet und zusätzlich die Steuern erhöht. Obwohl die Bevölkerung das Leid der eingeleiteten Massnahmen trug, zog sie mit und unterstützte die Regierung. Das Ergebnis ist beeindruckend: Estland hat die Krise überwunden, erfüllt die Maastricht-Kriterien mit Leichtigkeit, verfügt über grundsolide Finanzen, die Wirtschaft floriert und die positiven Zukunftsaussichten locken neue Investoren. Das Motto „Gib nicht mehr aus als du hast.“, führte Estland zum Erfolg, bei einigen anderen Ländern würde dieser Denkansatz sicherlich auch nicht schaden.
Unter folgendem Link finden Sie den genannten ECO-Beitrag in voller Länge: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=6a952283-1f64-4dc0-afb4-f2a1bf536f80
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