Das Surface Pro 3 ist bereits Microsofts dritter Versuch die Welten zwischen Notebook, Desktop und Tablet zu vereinen. Hierfür stehen unterschiedliche Konfigurationen, von i3 bis i7 Prozessoren mit jeweils unterschiedlich viel Speicherplatz und RAM, zur Auswahl. Ohne jegliche Kaufabsicht habe ich mir das neue Gerät angeschaut und wurde sehr positiv überrascht. Beim ersten Hands On Test in einem Microsoft Store überzeugt nicht nur die rasante Geschwindigkeit des Surface Computers, sondern auch die solide und edel wirkende Verarbeitung. Die Mängel der Vorgängerversionen wurden beseitigt. Nebst dem grösseren und sehr hochauflösenden Bildschirm besteht nun beispielsweise die Möglichkeit den Bildschirmwinkel beliebig einzustellen, wo vorher lediglich zwei unterschiedliche, vorgegebene Positionen möglich waren. Eine Neuerung stellt auch der mitgelieferte Bluetooth Stift dar. In Folge eines Herstellerwechsels seitens von Microsoft, wurde hier ein präzises und sehr handliches Tool gefertigt. Die Stifteingabe ist für das Programm OneNote konzipiert und funktioniert hervorragen. Die Eingabe per Stift klappt auch problemlos, wenn die Hand auf dem Touchscreen liegt, was keine Selbstverständlichkeit darstellt und beispielsweise das iPad in den Schatten stellt. Windows 8.1 ist auf dem Gerät vorinstalliert und läuft sehr flüssig. Leider sind im Microsoft Store noch nicht genügend Apps verfügbar, weshalb der „Tabletmodus“ (die unbeliebten Windows Kacheln machen mit Touchscreen wirklich Sinn) nicht wirklich oft zur Anwendung kommt. In Zukunft könnte sich dies jedoch ändern, steigt doch die Zahl der verfügbaren Apps im Microsoft Store stetig an. Beim Surface Pro 3 handelt es sich auch um eine vollwertige Windowsversion, weshalb der Desktopmodus wie gewohnt bedient werden kann. Nach diesen ersten Eindrücken hatte ich das Gefühl, das perfekte Gerät für Studierende in der Hand zu halten. Einerseits sind Zeichnungen und Handnotizen sehr präzise und angenehm mit dem mitgelieferten Stift möglich und andererseits kann gleichzeitig im selben Gerät, also ohne mühseliges Wechseln zwischen Notebook und Tablet etc., auf ein vollwertiges Notebook mit Windowsinstallation und Office zurückgegriffen werden. Basierend auf diesen Überlegungen und aufgrund des überzeugenden Eindrucks habe ich mich einige Tage später zu einem Kauf entschieden.
Das Gerät wird lediglich mit dem Bluetooth-Stift und einem Ladekabel geliefert. Die Tastatur, welche zum vollwertigen Laptopersatz unabdingbar ist, muss separat dazu gekauft werden. Dadurch erhöht sich der bereits hohe Anschaffungspreis noch zusätzlich. Ebenfalls als Zubehör verfügbar ist eine Dockingstation, welche das Surface Pro 3 arbeitsplatztauglich machen soll. Der Zusatzkauf der Tastatur ist dringendst zu empfehlen, denn nur so wird das Gerät zu einem echten Laptopersatz. Die Tastatur ist in verschiedenen Farben erhältlich, sehr schlank designt und funktioniert zusätzlich als Deckklappe und Bildschirmschutz. Das Tool lässt sich sehr einfach magnetisch andocken und verfügt über zwei mögliche Betriebseinstellungen: rechtwinklig zum Surface und, auch wieder magnetisch angedockt, leicht angewinkelt für angenehmeres Tippen. Nach einer kurzen Angewöhnungszeit fühlt sich das Tippen angenehm an. Obwohl die Tastatur sehr dünn gehalten ist, entspricht das Tippen einer vollwertigen Notebooktastatur. Ebenfalls nett: Die Tastatur verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung. Das verbaute Trackpad wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert und fühlt sich komfortabel an, kann aber mit demjenigen aus dem Hause Apple nicht mithalten. Durch den Zusatzkauf der Tastatur wird das Surface Pro definitiv zum vollwertigen Laptopersatz umfunktioniert, weshalb die Zusatzinvestition in Höhe von 150.- CHF empfohlen wird.
Das zweite Zubehör, eine Dockingstation für 250.- CHF, kann sich für einige Zielgruppen ebenfalls als interessant erweisen. Durch die Dockingstation wird das Surface nicht nur aufgeladen, sondern kann direkt auch mit Tastatur, Maus und Bildschirm sowie bei Bedarf einem Netzwerk per Kabel verbunden werden. Diese Verbindungsmöglichkeiten werden alle automatisch durch das einfache Verbinden mit der Dockingstation geknüpft. Für Personen, welche oft an ihrem fixen Arbeitsplatz arbeiten und dabei auf einen grösseren Monitor sowie externe Hardware (wie Tastatur und Maus) zurückgreifen möchten, lohnt sich die Anschaffung der Dockingstation durchaus. Durch das Andocken wird das sehr mobile Surface Pro 3 in eine „gefühlte Desktopvariante“ verwandelt. Sobald die Verbindung zur Dockingstation getrennt wird, kann unterwegs oder zu Hause am genau selben Ort weitergearbeitet werden, wo zuvor unterbrochen wurde. Der Preis für die Dockingstation in Höhe von 250.- CHF ist sehr hoch bemessen, auch wenn die Funktionalitäten einen Mehrwert bieten.
Wie bewährt sich denn das Surface Pro 3 im Alltagstest? Das Gerät ist sehr vielseitig einsetzbar, mobil, leicht zu transportieren und bei all dem auch noch kompromisslos produktiv. Der Akku hält gut 7 Stunden, je nach Einstellungen auch etwas länger. Das ist keine Topzeit, wie dies beispielsweise ein MacBook Air erreicht, aber dennoch grundsolide und absolut brauchbar. Das Surface Pro 3 unterbindet jedoch den lästigen Wechsel zwischen verschiedenen Geräten und Plattformen im Alltag. Sollte eine Arbeit verfasst werden, war jeweils ein Notebook oder gar Desktop PC notwendig. Stand jedoch das Zeichnen von Graphen an, wurde ein Tablet, wie beispielsweise das iPad, benötigt. Beim Surface stellt sich diese Frage nicht mehr, schon gar nicht in Kombination mit dem hervorragenden Bluetooth-Stift. Nun kann endlich alles mit einem einzigen Gerät erledigt werden, das ist nicht nur komfortabler, sondern erleichtert auch das Reisegepäck sowie den Aufwand die jeweils unterschiedlichen Geräte synchron zu halten. Als Alternative zum Surface positionieren sich Touchscreen Notebooks, welche jedoch in der Regel weder über eine abnehmbare Tastatur, noch über einen so präzisen und praktischen Stift verfügen. Aus den soeben genannten Gründen erachte ich das Surface Pro 3 als das zurzeit beste Allround-Gerät.
Worin bestehen die Nachteile des Surface 3 Pro? Im Grossen und Ganzen überzeugt das neue Gerät von Microsoft und hinterlässt einen starken Eindruck. Dennoch sind einige Kleinigkeiten zu nennen, die noch verbessert werden können. Die Tastatur ist nach kurzer Angewöhnungszeit sehr komfortabel zu bedienen. Beim Tippen kann jedoch bereits eine leichte Berührung des Trackpads ausreichen, um einen Mausklick auszulösen und an eine andere Stelle zu springen. Abhilfe schafft hier das deaktivieren des Trackpads. Die Bedienung kann immer noch über den Touchscreen erfolgen. Im Desktopmodus ist zwar eine Bedienung per Touchscreen möglich, aber nicht immer sehr praktisch, da die meisten Symbole eher klein sind. Hier wird der Kompromiss zwischen Tablet und Desktopmodus deutlich erkennbar. Ich habe diesen aber nicht als störend empfunden. Der nächste Kritikpunkt betrifft den Bildschirm. Das Display bietet zwar eine sehr hohe Auflösung und tolle Farben, ist jedoch nicht entspiegelt und deshalb bei Sonneneinstrahlung, auch bei voller Helligkeit, nur schwer zu lesen. Desweiteren hatte ich bei schwacher W-Lanverbindung teilweise Schwierigkeiten, mich mit dem Netzwerk zu verbinden, obwohl dies mit anderen Geräten möglich war. Eine Lösung für dieses Problem könnte allenfalls durch ein Update gelöst werden. Die genannten Nachteile verweisen eher auf kleinere Details und bestärken deshalb, dass Microsoft mit dem Surface Pro 3 ein tolles Produkt gelungen ist.
Das Surface Pro 3 von Microsoft schafft es in beeindruckender Art und Weise die Welten von Desktop, Notebook und Tablet zu vereinen, ohne dabei an Produktivität einzubüssen. Das neue Gerät ist für alle, die Wert auf eine komfortable All in One Lösung mit maximaler Produktivität und Mobilität legen, empfehlenswert. Gerade auch für Studierende ist die Kombination mit dem Bluetooth-Stift und der OneNote Software eine sehr spannende und schlagkräftige Kombination.
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