Die eigene Geschäftsidee – eine tolle Sache. Leider ist es mit Startups wie mit den eigenen Kindern: selber findet man sie total niedlich und übersieht dabei oft, dass das längst nicht allen so geht. Problematisch wird das, wenn man Einiges an Zeit und oft auch Geld in ein Projekt steckt, dass dann doch nicht wirklich abhebt.
Dabei kann man mit drei realistischen Schritten checken, wie lebensfähig die Geschäftsidee wirklich ist.
Löst die Idee ein Problem?
Wenn eine Geschäftsidee aus dem Bemühen erwächst, ein eigenes Problem zu lösen, und dabei leidlich oder sogar gut funktioniert, kann man überlegen, ob das übertragbar ist. Das heißt, ob die Idee auch anderen in derselben oder einer vergleichbaren Situation helfen würde. Denn: man verkauft nie nur ein Produkt oder eine Dienstleistung. Man verkauft immer den Mehrwert in Form eines Lösungsansatzes. Wenn dann noch eine realistische Beziehung zwischen dem Geschäftsmodell und der angestrebten Preisklasse vorhanden ist, steht man schon gar nicht so schlecht da.
Die Kunden kennen lernen
Man kann kein Geschäftsmodell „auf dem Trockenen“ testen. Um herauszufinden, ob die Leistung oder das Produkt, um das es geht, überhaupt Marktchancen hat, muss man schon im Vorfeld an spätere Nutzer und Kunden herantreten. Am besten und kostengünstigsten geht dies über das Internet.
Eine eigene Website, die das Business vorstellt, sollte schon da sein. Sie sollte attraktiv und professionell beschreiben, worum es geht. Über Schaltflächen wie „Mehr erfahren“ oder eine Newsletterfunktion kann man Nutzeremails sammeln, Newsletter versenden und so mit späteren Kunden in Dialog treten. Auf diesem Wege kann man auch Umfragen erstellen (beispielsweise über Google Forms), mit denen man herausfinden kann, was Nutzer oder Käufer sich von dem vorgestellten Dienst oder Produkt erhoffen, oder welche Funktionen sie sich wünschen.
Auch die Zahlungsbereitschaft lässt sich so schon im Vorfeld abklären. Und keine Angst: Kommen erste Kaufanfragen, kann man immer noch darauf verweisen, dass das Produkt in der Entwicklung ist und der Nutzer bereits vorgemerkt wurde. Gelegentliche Newsletter sollten dann die potentielle Klientel über den Fortgang auf dem Laufenden halten.
Auch eine Facebook-Seite ist anzuraten. Man sollte sie dann aber auch pflegen und mit den Interessenten in Kontakt bleiben. Wer sich davor fürchtet, dass seine Business-Idee gestohlen wird, dem sei gesagt: Konkurrenten bleiben bei guten Geschäftsmodellen nicht aus. Langfristig entscheidet die Qualität der angebotenen Leistung zusammen mit einem guten Marketing und Kundenbindungsmodell über die Standfestigkeit des Startups.
Dann geht‘s los – und jetzt?
Das Business ist gegründet. Das sollte man die Welt auch wissen lassen. Über die Website, soziale Medien und Mailkampagnen. Jetzt ist es umso wichtiger, dass man weiterhin Feedback einholt und auch anfängliche Mängel als Optimierungsanlass nutzt. Je nach der Beschaffenheit der Geschäftsidee sollte man bereits von Anfang an daran arbeiten, die Kunden an das Produkt oder die Leistung zu binden. Angebote, Aktionen, Frühbucherrabatte, Gewinnspiele und Bonusideen helfen dabei.
Sollte sich während der Launchingphase – und auch später – abzeichnen, dass eine Kurskorrektur von Vorteil wäre, dann sollte man das auch tun! Ingvar Kamprad, der Gründer von IKEA, hat beispielsweise im Laufe der Jahre jedes einzelne Alleinstellungsmerkmal des schwedischen Möbelhauses aufgrund von Schwierigkeiten, Hindernissen und Ärgernissen entwickelt!
Ein Business ist nie wirklich „fertig“. Aber wer schon vor dem Launch den Boden bereitet, hat es nach dem Start leichter, schwarze Zahlen zu schreiben.
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