Zeit nutzen – entschieden handeln
Über die optimale Nutzung der eigenen Zeit wird viel geschrieben – es gibt jede Menge Blogs über Zeiteinteilung, die richtige Work-Life-Balance, und wie man seinen Facebook-Konsum zügeln kann (und sollte). Das ist alles soweit wahr und auch gut und schön. Wenn man diese Überlegungen verinnerlicht, kommt man dank gewissenhafter Planung an den Punkt, an dem man wirklich den (Arbeits-)Tag soweit optimiert hat, dass weder regelmäßiges Checken der Mailbox noch endlose Meetings unentwegt an der Lebens- und Arbeitszeit nagen.
Für die Projekte oder Strategien, die besonders wichtig sind, lassen sich sogar regelmäßig Stunden konzentrierter Arbeit beiseite stellen, gewidmet dem sogenannten „Deep Focus“. Man kann nunmehr guten Gewissens von sich behaupten, das Optimum aus der eigenen Zeit herauszuquetschen. Warum aber erzielt man dann keine besseren Resultate?
Rasche Entscheidungen zählen viel mehr als Perfektion
Unter dem Strich kommt es natürlich noch darauf an, ob man mit der solchermaßen optimierten Zeit vor sich hinwurstelt – ist auch Arbeit, das mag sein – oder aber, ob man zügig informationsbasierte Entscheidungen trifft und die auch umsetzt.
Wer den solcherart strukturierten Tag damit verbringt, immer von Neuem an der Geschäftsidee zu feilen und sie zu höchster Perfektion zu polieren, wird früher oder später – eher früher – mitansehen müssen, wie er überholt wird von jemandem, der nicht ganz so lang perfektioniert, aber stattdessen seine Angebote an den Mann bringt. Perfekt muss es nicht sein. Denn „perfekt“, das ist die Summe der Kundenerwartung, und daran zu arbeiten ist ein Dauerprojekt.
Viel wichtiger: Einfach machen
Im Tagesgeschäft gilt es rasch zu reagieren. Informationen aufzunehmen, weiterzugeben, die Ergebnisse zu checken. Auf die Anfragen von Kunden, Lieferanten, Verbänden und Behörden zu reagieren. Das alles wartet nicht auf die toll gestylte Antwort. Nach Erfahrung tut‘s auch ein „beim gegenwärtigen Stand der Dinge kann ich Ihnen versichern, dass…“ Das kommt dem Bedürfnis des Empfängers nach Kommunikation entgegen und entspinnt einen Dialog.
Keiner wartet in dieser schnelllebigen Zeit auf eine Geschäftskontakt, der nicht umgehend reagiert, umsetzt, Entscheidungen fällt. Wer sich hier zulange aufhält, macht sich Gedanken über die Geschäfte, die er in zehn Jahren plant und vernachlässigt dabei das Tagesgeschehen.
Besorgnis verdirbt das Geschäft
Auch die klassischen Pessimisten bremsen sich nach diesen Regeln immer wieder aus, denn sie verbringen viel zu viel Zeit damit, sich zu sorgen. Über die Konkurrenz. Über den Euro-Kurs. Über die nächsten fälligen Einfuhrbestimmungen oder Arbeitsgesetze. Und, und, und….
Lauter unvorhersehbare Faktoren, die das Geschäft nicht unbedingt beeinträchtigen müssen, wenn man ganz einfach in der Lage ist, Herausforderungen schnell, flexibel und möglichst informiert zu begegnen! Dann hat man nämlich das Rüstzeug, den Anforderungen des Geschäftslebens entschieden entgegenzutreten.
Fazit – rasch und entschieden im täglichen Leben, geduldig in der mittel- und langfristigen Perspektive, das ist die Kombination, die zum Erfolg führt. Manager, die so handeln, haben gerade NICHT ihre Vision vor dem inneren Auge gezeichnet, ausgemalt und detailliert mit Kommentaren versehen – sie geben sich mit dem Entwurf einer soliden Strategie zufrieden und passen ihr Geschäftsgebaren ihren Ambitionen an!